FLUGBLATT AN DIE HEUCHLER

FLUGBLATT AN DIE HEUCHLER, UND WIE SIE DEN RASSISTEN IN DIE HÄNDE SPIELEN, DIPLOM 2015—2017
Solidarität à la »Je suis Charlie« über »Je suis Paris« bis hin zu »Je suis Köln Hauptbahnhof« — was ist da los? Eines ist klar: Den Rechten muss Einhalt geboten werden! Wie? Hiermit rufe ich zum Widerstand auf! #WEISSEROSE

Mit dem Projekt »Flugblatt an die Heuchler und wie sie den Rassisten in die Hände spielen« möchte ich Debatten anstoßen; Antworten auf komplexe Fragen finden. Wie viele andere wahrscheinlich auch. Doch in einer Zeit, in der Fakten keine Bedeutung haben, Eilmeldungen schneller veröffentlicht werden als das eigentliche Geschehnis, und Angst und Aggression herrschen, keine leichte Aufgabe!

Stéphane Charbonnier »CHARB« beendete seine Streitschrift »Brief an die Heuchler und wie sie den Rassisten in die Hände spielen« am 5. Januar 2015. Zwei Tage später wurde er bei einem Terroranschlag auf Charlie Hebdo getötet. Sieben Tage später sind sehr viele rechte AbendländerInnen ein kleines, linkes Satiremagazin. Pegida ist Charlie.

Hier beginnt die Recherche einer stets andauernden Surrealsatire wie sie im Netze steht. Ein Jahr später, am 6. Januar, twittert Donald Trump: »Germany is going through massive attacks to its people by the migrants allowed to enter the country. New Years Eve was a disaster. THINK!« [sic] Wieder ein Jahr später ist Donald Trump Präsident der USA. #GRABTHEMBYTHEPUSSY

»Mit dem heuchlerischen Vorwurf, Charlie Hebdo würde Angst und Aggression gegen den Islam entfesseln, vertuschen Presse und Politik ihren eigenen paternalistischen Rassismus.« Auszug Klappentext

Kunstflyheit oder Störung des öffentlichen Friedens? Was ist Fake, was ist News und was hat George Orwell damit zu tun? Ich habe geTHINKt! Das Ergebnis: 100 Flugblätter, die ich in die Schreibmaschine getippt habe. 100 Prozent abhörsicher. Gegen Überwachung und für die Freiheit! Gegen Hass und für die LIEBE! – denn die gewinnt am Ende sowieso immer.

Lesen und weitergeben! PR






























PRESSE & REZENSIONEN

Saarbrücker Kunsthochschule lädt zu einem Rundgang ein: Einen ganzen Raum nimmt die hochpolitische Abschlussarbeit von Pablo Redinger ein. Der Kommunikationsdesigner bezieht sich auf die Aktionen der studentischen Widerstandsgruppe »Weiße Rose« im Dritten Reich und hat unter der Überschrift »An die Heuchler« 100 verschiedene Flugblätter gegen rechts - absichtlich anachronistisch - auf der Schreibmaschine entworfen. In 100er-Auflage liegen die Blätter aus, zum Mitnehmen und Verteilen. »Wir brauchen Entschleunigung«, sagt Redinger und kritisiert vor allem die Medien, die im Konkurrenzkampf um immer höhere Aktualität zunehmend ungeprüfte, auch falsche Meldungen verbreiten. Mit seinen altmodischen, analogen Flugblättern und ihren prägnanten, politischen Botschaften nicht nur gegen Rechtsextremismus hält er dagegen. Begleitend gibt es eine online-Spendensammel-Aktion für die Arbeit der »Weiße Rose«-Stiftung (www.flugblattandieheuchler.de) SZ Ein Rundgang durch die HBK Saar und Flugblätter von der Empore: Der Künstler Pablo R zitiert in seinen Flugblättern an die Heuchler die Geschwister Scholl und die Aktionen der Weißen Rose. Ein hoher, ein riskanter Anspruch. Das sind Flugblätter 2.0. Auf den Rückseiten befinden sich zum Beispiel die Datenschutzerklärung und die Nutzungsbedingungen von Google. Auf den Vorderseiten sind die Flugblätter ausgestattet mit Hashtags, um auch große Debatten »viral« anzustoßen. SR Kunst an allen Ecken und Enden: Und mir ist eine Arbeit sehr aufgefallen von einem jungen Kommunikationsdesigner, der hat gerade vor zwei Tagen sein Diplom gemacht und seine Prüfung bestanden mit dieser Arbeit, der hat eine Flugblattaktion gemacht, der hat 100 mal 100 Flugblätter eigenhändig mit der Schreibmaschine geschrieben. Das heißt er ist ganz bewusst zu einem analogen Medium zurückgekehrt. Im DinA5-Format. Hat die aber so konzipiert, dass die wichtige Aussage, die draufsteht, in dieser Flugblattaktion geht es um eine Aktion gegen Rechts, also sehr politisch, die ist so konzipiert: die Aussage steht in der Mitte. Das heißt also, wenn das jetzt jemand mit seinem Smartphone abfotografiert, was natürlich 100-fach passieren wird und dann verbreitet in den sozialen Netzwerken, ists egal ob er das abschneidet, oben, unten — die Kernaussage ist immer dabei! Sehr klug! Also sozusagen analog und digital zusammengebracht. Er arbeitet auch mit QrCodes und wenn man auf so einen QrCode zum Beispiel geht, dann kommt man auch auf die Seite des Vereins, der sich um das Andenken und das Gedenken an die Geschwister Scholl erinnert. Also sehr durchdacht auf allen Ebenen und genau mit unseren Nutzergewohnheiten eigentlich gespielt. SR 2 Mythen des Postfaktischen: Pablo R (SB) und sein Projekt »Flugblatt an die Heuchler« war eine der beiden lecture-performances. Bestimmt und mit viel Lachen ruft er zum Widerstand auf! #WEISSEROSE - so trafen hier die Strategie von Tharie Jungen auf eine performance, die eben dieses Lachen als Instrumentarium subversiv einsetzte. KUNSTHOCHSCHULE MAINZ Bank 1 Saar verleiht Förderpreise an Design-Studenten: Der Kommunikationsdesigner Pablo Riedlinger erhielt den Preis für seine hochkomplexe Diplomarbeit »Flugblatt an die Heuchler und wie sie den Rassisten in die Hände spielen.« Sie bezieht sich auf die Widerstandsgruppe »Weiße Rose«. SZ Anfang und Ende und Flugblätter an die Heuchler: Saarbrücken. Absolventen der Hochschule der Bildenden Künste wurden mit dem Bank 1 Saar-Förderpreis ausgezeichnet. Für Pablo R, X und X waren ihre Abschlussarbeiten in mehrfacher Hinsicht sehr erfolgreich. Denn die drei Absolventen der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK) erhielten neben ihren Diplomen auch den Bank 1 Saar-Förderpreis Design 2017. Pablo R wird mit dem Geld seine Abschlussarbeit weiterentwickeln, die für ihn auch ein großes persönliches Anliegen ist. Das zeigt, dass die HBK Saar beliebt ist, dass sie viele junge Menschen anzieht. So auch Pablo R, den zweiten Preisträger, der nur noch unter seinem Künstlernamen und meist maskiert auftritt. Für ihn ist die HBK Saar sein Zuhause geworden, auch wenn er sich sein Studium mit freiberuflicher Arbeit selbst finanziert hat. »Man hat hier so viele Freiheiten, es ist einfach toll, ich fühle mich angekommen und bin auch meinen Professoren da sehr dankbar«, erklärt er. Die preisgekrönte Abschlussarbeit von Pablo R ist komplex, denn sie besteht aus 100 verschiedenen Flugblättern, die zuerst in einer Ausstellung auf dem Boden liegend präsentiert wurden und seither ein Eigenleben führen sollen. Das »Flugblatt an die Heuchler« ist eine politische und gesellschaftskritische Arbeit, denn auf den Flugblättern prangert Pablo R sowohl die »Panama Papers« oder den Terror an, aber auch, wie die Öffentlichkeit damit umgeht. Die Flugblätter sind dabei ganz zurückhaltend gestaltet, mit dem Zusatz »Lesen und weitergeben!« versehen, und auf den Rückseiten findet sich in minimaler Schriftgröße die Datenschutzerklärung von Google. Die Aufmachung erinnert, wie auch der Zusatz »Lesen und weitergeben!«, an die Flugblätter der Widerstandsgruppe Weiße Rose. Dass solch gesellschaftlich engagierte Arbeiten nun preisgekrönt sind, war eine gute Wahl. Aber noch erfreulicher ist vielleicht, dass zwei der Preisträger nun auch Meisterschüler an der HBK sind, und ihre Arbeit vertiefen können. Pablo R will erst mal an der HBK bleiben und genau beobachten, wo und wie seine Flugblätter wieder auftauchen. SZ Bank 1 Saar Förderpreis 2017 — Die Jury-Begründung: Diplom Prof. Maskimovic / Die Jury begründete ihre Entscheidungen wie folgt: Für seine hochkomplexe und in besonderem Maße gesellschaftlich relevante Diplomarbeit »Flugblatt an die Heuchler. Und wie sie den Rassisten in die Hände spielen.« wird Pablo Riedinger mit dem Bank 1 Saar-Förderpreis Design im Studiengang Kommunikationsdesign ausgezeichnet. Mit seinem mutig-polarisierenden und herausfordernden Konzept bezieht sich Pablo Riedinger auf die subversiven Aktionen der studentischen Widerstandsgruppe »Weiße Rose« im Dritten Reich und entwirft unter der Überschrift »An die Heuchler« 100 verschiedene, hochwertig gestaltete Flugblätter gegen rechtsradikale Tendenzen in unserer Gesellschaft. Bewusst entscheidet sich Pablo Riedinger für das, gemessen an den aktuellen Nachrichtenmedien, anachronistisch anmutende politische Agitationsinstrument des Flugblattes. Im Gegensatz zu den sich viral im Internet und den sozialen Netzwerken inflationär und ungeprüft verbreitenden Fakenews verkörpert das Flugblatt einen Aspekt der Entschleunigung und zugleich der materiellen Verfestigung einer Aussage. Mit seinen analog mit Schreibmaschine verfassten prägnanten politischen Botschaften, hintersinnig formulierten gesellschaftlichen Fragestellungen und provozierenden Statements, setzt Pablo Riedinger ein deutliches Zeichen gegen Rechtextremismus und gegen jegliche Form von Intoleranz und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Pablo Riedinger bezieht unmissverständlich Stellung und fordert zur Auseinandersetzung mit unbequemen Themen auf. Begleitet wird die Flugblatt-Aktion von einer online-Spendensammlung für die Arbeit der Weiße Rose-Stiftung. Mit seinem Konzept wurde Pablo Riedinger mittlerweile auf verschiedene Festivals eingeladen, was zusätzlich die außerordentliche Qualität der Arbeit unterstreicht. HBK SAAR

HOW 2 FAKE NEWS: DIE ORANGENEN TEXTSTELLEN ENTSPRECHEN NICHT DER WAHRHEIT …
FLUGBUCH AN DIE HEUCHLER (PDF)
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